Kontakt
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Adventskonzert 2023 |
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am Sonntag, den 10. Dezember 2023 in St. Peter Heimstetten |
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Nachmittags um 17:00 Uhr am 2. Adventssonntag hatte der Oratorienchor Heimstetten zum Adventskonzert 2023 geladen. Adventliche Stimmung stellte sich beim Betreten der Kirche ein durch die beiden mit Kerzen erleuchteten Weihnachtsbäume am Eingang. Im Altarraum erinnerte der großen Adventskranz, der an der Seite des Podiums seinen Platz gefunden hatte, an die vorweihnachtliche Zeit im Jahreskreis.
- Psalm 117 - Laudate Jehovam omnes gentes von Georg Philipp Telemann - TWV 7:25
- Gloria in excelsis Deo von Antonio Vivaldi - RV 589
- Magnificat anima mea dominum von Antonio Vivaldi - RV 610
Die vom Chor dargebotenen Kompositionen nehmen den Zeitraum vor und nach dem Weihnachtsgeschehen in den Blick.
Der Geburt Jesu geht das Warten auf den Messias voraus, auf den den Juden verheißenen Erlöser. Auf Marias Vorfreude angesichts seiner nahenden Geburt nimmt das Magnificat direkten Bezug - ihre Worte, mit denen sie die Größe Gottes preist.
Bei der Geburt selbst erscheinen Engel den Hirten und loben Gott, der seinen Sohn in die Welt geschickt hat: Gloria in excelsis deo.
Und die Erlösung Gottes betrifft nicht nur das Judentum und das sich daraus entwickelnde Christentum, sondern die ganze Welt: Lobet Jehova, alle Völker!
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Orchester und Chor haben ihren Platz gefunden.
Alle sind voller Erwartung auf das Adventskonzert 2023.
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Laudate Jehovam, omnes gentes - Psalm 117 |
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In der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift aus dem Jahr 2016 lautet der Psalm 117:
1 Lobt den HERRN, alle Völker, rühmt ihn, alle Nationen!
2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld, die Treue des HERRN währt in Ewigkeit. Halleluja!
Lt. Wikipedia ist Psalm 117 „der kürzeste Psalm und mit nur zwei Versen auch gleichzeitig das kürzeste Kapitel der Bibel. Er ist Teil des Hallel, das an hohen jüdischen Feiertagen gesungen wird. Als einer der Psalmen in der Sonntagsvesper gehört er zu den meistvertonten Texten der abendländischen Musikgeschichte (»Laudate Dominum omnes gentes«).“
Er wurde von einer Reihe von Komponisten vertont, unter anderem von William Byrd, Johann Sebastian Bach: »Lobet den Herrn, alle Heiden, BWV 230«, Michel-Richard Delalande, Marc-Antoine Charpentier (6 Vertonungen), Wolfgang Amadeus Mozart (Teil seiner »Vesperae de Dominica« und »Vesperae solennes de Confessore«), Robert Strassburg (1915–2003) als Psalm 117, Fredrik Sixten und, wie hier beschrieben, von Georg Philipp Telemann (* 14.03.1681 in Magdeburg, +25.06.1767 in Hamburg).
Er komponierte sein „Laudate Jehovam, omnes gentes“ für Chor, Streicher und Basso continuo im Jahr 1758. Es gehört somit zu seiner letzten Schaffensperiode mit dem Hauptwerk die „Tageszeiten“ (1754).
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Der Chor folgt konzentriert dem dem Dirigat der Chorleiterin:
„Quia valida facta est super nos misericordia eius, ...“
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Gloria in excelsis deo in D-Dur - RV 589 von Antonio Vivaldi |
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für Soli (SSA), Chor (SATB), Orchester und Basso continuo |
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Das Gloria in D-Dur von Antonio Vivaldi ist ein Einzelstück und entstammt nicht etwa einem in allen Teilen vertonten Mess-Zyklus.
Ausgreifende, mit Konzertarien ausgeschmückte Kompositionen solcher Art waren seinerzeit verbreitet und dienten der (frommen)
„Unterhaltung“ der Anwesenden (des „Publikums“), während am Hochaltar ein Priester, von solch schöner
Musik „untermalt“, seine Mess-Texte quasi privatim vor sich hin murmelte (daher der Begriff „Messe lesen“).
Bei diesem Gloria wie auch beim nachfolgenden Magnificat fällt auf, dass und wie sehr sich Vivaldi an den ihm gegebenen Besetzungsmöglichkeiten orientiert, nämlich denen den Ospedale della Pietà. Dies war ein Waisenhaus für musikbegabte Mädchen in Venedig, an dem außerordentlich erfolgreich wirkte - im Grunde eine frühe „Musikschule“ samt Internat. In den Überchriften einiger Arien finden sich sogar Namensangaben der jungen Sängerinnen, denen sie zugedacht waren. Für uns heute ist befremdlich, dass Vivaldi für den ausschließlich mit Mädchen besetzten Chor der Pietà vierstmmig mit Tenor und Bass komponierte. Offenbar wurden auch die Männerstimmen von Sängerinnen aufgeführt; in den Besetzungsliten finden sich Bezeichnungen wie „Paulina desTenor“ oder „Anneta des Basso“.
Das vorliegende Gloria RV 589 ist wahrscheinlich das populärste Werk unter den geistlichen Kompositionen Vivaldis überhaupt.
Es gehört zu den fünf Ordinariums-Kompositionen in Vivaldis erhaltenem Œuvre. Die Komposition folgt dem Prinzip der sog. „Nummernmesse“: Sie ist in zwölf relativ kurze, kontrastierend angelegte Einzelsätze unterteilt. Jeder Einzelsatz wird dabei durchgängig von einem Affekt bestimmt; Abwechslung findet nicht innerhalb, sonden zwischen den Sätzen statt.
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1. Gloria in excelsis Deo - Allegro
7. Domine Fili unigenite - Allegro |
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2. Et in terra pax - Andante
8. Domini Deus, Agnus Dei - Adagio |
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3. Laudamus te - Allegro
9. Qui tollis peccata mundi - Adagio |
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4. Gratias agimus tibi - Adagio
10. Qui sedes ad dexteram Patris - Allegro |
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5. Propter magnam gloriam tuam - Allegro
11. Quoniam tu solus sanctus - Allegro |
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6. Domine Deus
12. Cum Sancto Spiritu - Allegro |
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Gloria in excelsis deo ... Ehre sei Gott in der Höhe |
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Maria G. Ebersberger dirigiert mit Freude, Leidenschaft und Anspannung ... |
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Et in terra pax (hominibus bonae voluntatis) ... Und auf Erden Friede (den Menschen seiner Gnade) |
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Der Oboist Dietrich Schmidt trug abwechselnd mit dem Oratorienchor zwei Kompositionen vor, die wie der anfangs zu Gehör gebrachte Psalm 117 ebenfalls der Feder des Barock-Komponisten Georg Philipp Telemann entstammen. Zunächst erklangen vor dem „Gloria in excelsis deo“ die Sätze Grave, Adagio und Allegro aus der „Fantasie Nr. 2 für Flöte und ohne Bass in a-Moll - TWV 40:3“. Zwischen dem Gloria und dem Magnificat begeisterte Dietrich Schmidt die Zuhörer noch mit dem Dolce und Spirituoso aus der „Fantasie Nr. 6 in d-Moll - TWV 40:7“ von G. Ph. Telemann.
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Dietrich Schmidt bei der „Fantasie Nr. 2 in a-Moll - TWV 40:3“ von Georg Philipp Telemann
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Magnificat - RV 610 von Antonio Vivaldi |
für Soli (SSAB), Chor (SATB), 2 Oboi, 2 Violini, Viola und Basso continuo |
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Vivaldi arbeitete, wie zuvor bereits erwähnt, in Venedig am Ospedale della Pietà, einem Waisenhaus für Mädchen mit Musikschule, als Priester, Dirigent, Geiger und Hauskomponist. Er vertonte mehrfach das Magnificat, den Lobgesang Mariens aus dem Lukas-Evangelium (Lk 1, 46-55), der regelmäßiger Bestandteil von Vespergottesdiensten ist. Musikwissenschaftler sind uneinig über die Datierung der Werke. Michael Talbot nimmt an, dass Vivaldi die früheste Fassung in g-Moll ca. 1715 für das Ospedale schrieb und sie kurz darauf für ein Zisterzienserkloster in Osijek kopierte. In den 1720er-Jahren revidierte er das Werk, indem er unter anderem die Unterstimmen für Männerstimmen umschrieb, und neben einem Streichorchester zwei Oboen einsetzte, die vor allem im vorletzten Satz „Obligato“-Rollen übernehmen. Diese Version erhielt die Nummer 610 im Ryom-Verzeichnis. Vivaldi schrieb darin zwar zwei Chöre vor, die manchmal einzeln, manchmal gleichzeitig singen, blieb jedoch immer im vierstimmigen Satz.
Vivaldi teilte das Magnificat - RV 610 in neun Sätze auf, acht für den Text des Lobgesangs nach Lukas und den letzten Satz für die Doxologie (Gloria Patri). Das Werk steht in g-Moll und verlangt zwei Sopran-Solisten, Alto und Bass, einen vierstimmigen Chor (SATB), zwei Oboen, Violine 1 und 2, Viola, und Basso continuo, zum Beispiel wie in unserem Konzert Kontrabass und Orgel.
1. Magnificat - Adagio
5. Deposuit potentes de sede - Allegro |
2. Et exsultavit - Allegro
6. Esurientes implevit bonis - Allegro |
3. Et misericordia - Andante molto
7. Suscepit Israel - Largo |
4. Fecit potentiam - Presto
8. Sicut locutus est - Allegro ma poco |
9. Gloria Patri - Largo |
Aufmerksam und konzentriert bewältigt der Oratorienchor die Vorgaben in Vivaldis Komposition ...
Feierlich stellt er im Adagio des „Magnifical“ die Worte Marias in den Raum: „Meine Seele preist die Größe des Herrn.“
Um danach im Allegro des „Et exsultavit“ mit ihr zu jubeln: „Und mein Geist jubelt in Gott, meinem Retter.“
Am Ende des „Gloria Patri“ freuen sich Maria-Giuseppina Ebersberger sowie die Gesangs- und Instrumental- Solisten über den reichlichen und
wohlverdienten Beifall des Publikums.
Auch Jonas Hamann am Orgelcontinuo und Elias Kagermeier am Violoncello genießen den Beifall des Publikums.
Maria-Giuseppina Ebersberger sowie die Gesangssolisten Franz Huber (Bass), Andreas Staudacher (Tenor), Elisabeth Gantert (Alt) und Manuela Schorr (Sopran) freuen sich über die Blumen und den Applaus der Zuhörer.
Die Solisten |
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Manuela Schorr geb. Schmid,
Sopran
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Elisabeth Gantert,
Alt
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Dietrich Schmidt,
Oboe
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