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Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion – BWV 245
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am 7. April 2019 in St. Peter Heimstetten |
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Fotoimpressionen |
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Der Oratorienchor hat Aufstellung genommen.
Das Ensemble Lodron unter Führung von Ulrich König (Violine) hat Platz genommen. Peter Gampl (am Cembalo)
und Andreas Obermayer (an der Truhenorgel) sind bereit. Es kann losgehen. Fehlen nur noch ...
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| ... die Solisten und die Dirigentin |
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| ERSTER TEIL
Nº 1 Chor
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Herr, unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist.
Zeig uns durch deine Passion, dass du der wahre Gottessohn
zu aller Zeit,auch in der größten Niedrigkeit
verherrlicht worden bist. |
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Der Evangelist (Sebastian Schäfer) rezitiert ...
Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron,
da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger; Judas aber, der ihn verriet, wusste den Ort auch, ...
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Jesus (Thomas Ruf) fragt:
„Wen suchet ihr?“
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Der Chor übernimmt die Rolle der Hohenpriester und Diener der Pharisäer und antwortet:
„Jesum von Nazareth!“ |
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Nachdem Jesus sie abermals fragte, wen sie suchten,
und der Chor nochmals antwortete: „Jesum von Nazareth“
antwortet ihnen Jesus:
„Ich hab's euch gesagt, dass ich's sei, suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen!“
Der Chor antwortet mit dem Choral Nº 7
O große Lieb', o Lieb' ohn' alle Maße,
die dich gebracht auf diese Marterstraße,
ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,
und du musst leiden.
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Der Chor in voller Konzentration beim Choral Nº 9 |
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Dein Will' gescheh', Herr Gott, zugleich auf Erden wie im Himmelreich;
gib uns Geduld in Leidenszeit, Gehorsam sein in Lieb und Leid, wehr und steur' allem Fleisch und Blut,
das wider deinen Willen tut. |
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Elisabeth Emme (Alt)
Manuela Schmid (Sopran) |
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Arie N° 11Arie N° 13 |
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Von den Stricken meiner Sünden mich zu entbinden,Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten
wird mein Heil gebunden.und lasse dich nicht, mein Leben, mein Licht.
Mich von allen Lasterbeulen völlig zu heilen,Beförd're den Lauf und höre nicht auf,
lässt er sich verwunden.selbst an mir zu ziehen, zu schieben, zu bitten.
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Im Hof des Hohenpriesters Caiphas fragen die umstehenden den Simon Petrus:
„Bist du nicht seiner Jünger einer?“ |
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Petrus leugnet dreimal, und dann kräht der Hahn.
Da gedachte er an die Worte Jesu,
und ging hinaus und weinete bitterlich.
Den Schmerz des Petrus fasst Bach in die Worte der
Arie N° 19
Ach, mein Sinn, wo willt du endlich hin,
wo soll ich mich erquicken?
Bleib' ich hier oder wünsch' ich mir
Berg und Hügel auf den Rücken?
Bei der Welt ist gar kein Rat,
und im Herzen steh'n die Schmerzen meiner Missetat,
weil der Knecht den Herrn verleugnet hat.
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Diogo Mendes (Tenor) |
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Mit dem Choral “Petrus, der nicht denkt zurück„ endet der erste Teil der Johannes-Passion
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Choral N° 20
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Petrus, der nicht denkt zurück, seinen Gott verneint,
der doch auf ein'n ernsten Blick bitterlichen weinet.
Jesu, blicke mich auch an, wenn ich nicht will büßen;
wenn ich Böses hab' getan, rühre mein Gewissen.
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Statt einer Predigt, die in der liturgischen Aufführung der Johannes-Passion hier ihren Platz hätte,
erhalten die Zuhörer eine kurze Einführung in das Musikverständnis Bachs und die kompositorischen
Besonderheiten, die er in der Johannes-Passion verwendet hat. |
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| ZWEITER TEIL7strong>
Nº 21 Choral
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Christus, der uns selig macht, kein Bös's hat begangen,
der ward für uns in der Nacht als ein Dieb gefangen,
geführt vor gottlose Leut' unn fälschlich verklaget
verlacht, verhöhnt und verspeit, wie denn die Schrift saget.
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Im Gegensatz zum ersten Teil wird der zweite durch einen Choral eröffnet, in dem Bach
der Andachtsperspektive der Gemeinde Gehör verschafft: „Christus, der uns selig macht ...“
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Im ersten Teil wurde in zwei Akten über
- Verrat und Gefangennahme (Akt I) und
- die Verleugnung des Petrus (Akt II)
berichtet.
Der zweite Teil gliedert sich in drei weitere Akte:
- Verhör Jesu und Geißelung (Akt III)
- Kreuzigung und Tod (Akt IV) und
- Grablegung (Akt V)
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Der Chor im Dialog mit Pilatus
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Nachdem die Hohenpriester und Schriftgelehrten Jesus von Caiphas zum Richthaus des
Pilatus geführt hatten, will dieser wissen, wegen welches Vergehens sie ihn aklagten.
Der Chor artikuliert den Vorwurf der Ankläger ...
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„Wäre dieser nicht ein Übertäter, wir hätten ihn dir nicht überantwortet.“
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Pilatus: So nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetze!
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Chor: „Wir dürfen niemand töten.“
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Nachdem Pilatus den Juden vorgeschlagen hatte, Jesus - den „Judenkönig“ - freizugeben:
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Chor: „Nicht diesen, sondern Barabbam!“
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Sebastian Schäfer (Evangelist), Thomas Ruf (Jesus) und Chor (Schriftgelehrte und Pharisäer)
im Dialog: „Nicht diesen, sondern Barabbam!“ |
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Die Hohenpriester und Schriftgelehrten wollen nicht
dass Pilatus ihnen Jesus freigibt, sondern Barabbas.
Daraufhin lässt Pilatus Jesus geißeln.
Bach fordert den Zuhörer auf, über Jesu Schmerzen
nachzudenken ...
Arie N° 31
Betrachte, meine Seel', mit ängstlichem Vergnügen,
mit bittrer Lust und halb beklemmtem Herzen,
dein höchstes Gut in Jesu Schmerzen,
wie dir auf Dornen, so ihn stechen, die Himmelsschlüsselblumen blühn!
Du kannst viel süße Frucht von seiner Wermut brechen,
drum sieh' ohn' Unterlass auf ihn!
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Manuel Ried (Bass) |
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Gleich anschließend folgt die Tenor-Arie
„Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken“.
Sie stellt ein Musterbeispiel dar für Bach's musikalisches Malen
poetischer Bilder (Hypotyposis). Ausdrucksstark sind „Wasserwogen“
und „Regenbogen“ skizziert und lassen den Zuhörer sich beim
wasserwiegenden Erwägen wähnen.
Arie N° 32
Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken
in allen Stücken dem Himmel gleiche geht.
Daran, nachdem die Wasserwogen
von unsrer Sündflut sich verzogen,
der allerschönste Regenbogen
als Gottes Gnadenzeichen steht!
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Diogo Mendes (Tenor) |
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Der Chor deklamiert eindringlich, wessen sich Jesus schuldig gemacht hat: |
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Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben;
denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. |
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Der Evangelist berichtet über die Sorge des gekreuzigten Jesus: „Weib! Siehe, das ist dein Sohn.“ |
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Kreuzigung und Tod Jesu
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Jesus kümmert sich vom Kreuz herab um seine Mutter Maria und um Johannes.
Dann bittet er, um die Schrift zu erfüllen, um einen Schluck zu trinken.
Nach den Worten: „Es ist vollbracht!“ neigt er den Kopf und stirbt.
Mit drei Arien - Alt N° 58: „Es ist vollbracht“ -
Bass und Chor N° 60: „Mein teurer Heiland, lass dich fragen“
und Tenor N° 62: „Mein Herz! Indem die ganze Welt bei Jesu Leiden gleichfalls leidet“
überlässt es Bach dem Zuhörer, ganz persönlich dem Tod Jesu zu nachzuspüren.
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In der folgenden Sopran-Arie
„Zerfließe, mein Herze“
lädt Bach noch einmal zum Nachdenken ein.
Arie N° 63
Zerfließe, mein Herze, in Fluten der Zähren,
den Höchsten zu ehren
Erzähle der Welt und dem Himmel die Not,
dein Jesus ist tot.
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Julia Gampl (Sopran) |
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Der Evangelist berichtet von der Grablegung Jesu in einem neuen Grab in einem Garten
nahe an der Stätte, da er gekreuzigt worden war. |
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Mit dem Schlusschor „Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine ...“ bettet der Chor
den Herrn zur Ruhe
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Ruht wohl, ruht wohl, ihr heiligen Gebeine,
die ich nun weiter nicht beweine,
ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh'.
Das Grab, so euch bestimmet ist
und keine Not umschließt,
macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle zu.
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„Ach Herr, lass dein lieb' Engelein ...“ Schlusschoral N° 68 |
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Solisten und Chorleiterin spenden dem Chor am Ende des Konzerts den verdienten Beifall. |
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Die Solisten und Ulrich König freuen sich über den herzlichen Applaus der Zuhörer! |
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Sebastian Schäfer (Tenor, Evangelist) und Christine Gampl genießen den Applaus. |
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Ein schöner Abend mit einer wundervollen Einstimmung auf die bevorstehende Karwoche geht zu Ende. |
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Fotos: Willi Schabmair |
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