Sie
ist die größte in ganz Europa.
Wir staunen über das
Äußere der Synagoge im Stadtteil Pest, weil sie einerseit
orientalisch wirkt und uns andererseits mit ihren zwei Türmen
eher an eine christliche Kirche erinnert.
Letzteres vielleicht kein
Wunder, denn der Architekt - Christian Friedrich Ludwig Förster
(*1797 in Bayern, studierte in München und Wien) - war
gläubiger Christ. Aber auch sonst ist die Synagoge nicht wie
jede andere.
Die Synagoge zählt zu den sog. neokonservativen, die z.B. auch
Frauen eine freie Platzwahl in der Synagoge erlaubt, d.h., sie werden
als gleichwertige Gemeindemitglieder angesehen.
Kuppel über dem herrlichen Hauptaltar.
Die Synagoge liegt im ehemaligen Judenviertel, wo vor dem Zweiten
Weltkrieg neunzigtausend jüdische Bewohner lebten. Unter der
Naziherrschaft wurde das Viertel zum Ghetto erklärt und abgeriegelt.
Zum Gedenken an die während dieser Zeit umgekommenen Juden
wurde hinter der Synagoge ein Denkmal errichtet, das an eine Trauerweide
erinnert, und auf deren Blättern die Namen von 4000 verschollenen
Juden eingraviert sind. Einmal mehr sind wir betroffen und beschämt.
Nach jüdischer Tradition werden von Trauernden
Steine auf die Gedenkstätte gelegt.